Röllchenbahnen eignen sich gut für leichtere Fördergüter wie Kartons oder kleine Behälter. Sie sind flexibel in der Aufstellung und befördern Waren mittels Schwerkraft oder Handbetrieb.
Man unterscheidet horizontale und leicht geneigte Röllchenbahnen
Bei geneigten Bahnen wird die Hangabtriebskraft für den Transport der Güter genutzt. Horizontale Röllchenbahnen sowie Röllchenbahnen mit Gefälle stellen äußerst komfortable Helfer in der modernen Fördertechnik dar – sie erlauben den mühelosen Transport sämtlichen Stückgutes von einem Ort zum anderen, auch über längere Strecken.Sie eignen sich ideal als Förderbahn (Packstraße) für standsichere Verpackungen, Kartonagen, Pakete, Kisten oder Eurokästen.
Die Förderfläche einer Röllchenbahn wird von walzgelagerten Scheibenrollen auf mehreren Achsen ohne Antrieb gebildet. Die Rollen bestehen in Abhängigkeit vom Gewicht der zu befördernden Ware entweder aus Stahl oder Kunststoff. Mehrere Achsen liegen hierbei im Rahmen eines Förderelements. Die Förderstrecke kann mit Kurvenweichen, Drehscheiben, Durchgangsstücken sowie Wendelrollenbahnen zur Senkrecht-Abwärtsförderung nahezu beliebig gestaltet werden. Bremsrollen können die Geschwindigkeit beim Abwärtstransport begrenzen. Durch Kettentrieb angetriebene Rollen lassen sich auf längeren Strecken zum Wiederanheben der Förderware verwenden.
Der Unterschied zwischen Rollenbahnen und Röllchenbahnen liegt in der Größe und der Anordnung der Rollen. Wenn es sich um schmale Rollen handelt, dann werden die Bahnen als Röllchenbahnen bezeichnet. Befinden sich mehrere Röllchen auf einer Achse nebeneinander oder hintereinander, dann spricht man wiederum von einer Rollenbahn. Im Vergleich zu Rollenbahnen haben Röllchenbahnen eine geringere Tragkraft. Als Richtwert gilt 30 kg pro Fördergut. Die Tragkraft variiert jedoch modellabhängig. Das Fördergut sollte in der Regel eine Mindestbreite von 200 mm haben. Ebenso gilt, dass es mindestens auf drei Röllchenachsen aufliegen sollte, um eine reibungslose Bewegung zu gewährleisten. Die Mindestlänge entspricht dem dreifachen Achsabstand.
Tragkraft
Die Bahnbreite, der Achsabstand und das Röllchenmaterial bestimmen über die Tragkraft. Stahlröllchen ermöglichen die Beförderung schwererer Güter, als es bei Kunststoffröllchen möglich ist. Die Tragfähigkeit sollte jedoch auf das Fördergut angepasst sein, weder zu hoch noch zu niedrig. An das Fördergut sind neben diesen Maßen noch weitere Anforderungen gestellt. Es rollt auf seiner Unterseite über die Bahn. Dafür muss diese Seite ebenflächig, hart und sauber sein. Auch dürfen keine Kanten oder Gitter mit der Röllchenbahn in Berührung kommen.
Die Röllchenbahnen sind flexibel
Ist die Beschaffenheit des Fördergutes für die Bahnbeförderung geeignet, steht dem Einsatz nichts mehr im Wege. Die Röllchenbahnen sind äußerst flexibel. Sie brauchen keine Verankerung im Boden, können also leicht umgestellt werden. Ebenso ist eine Erweiterung, Verkürzung oder Veränderung im Bahnverlauf leicht möglich. Die Stützen der Röllchenbahn sind stufenlos höhenverstellbar. Mit ihnen kann das benötigte Gefälle für den schwerkraftbetriebenen Transport erreicht werden. Es beträgt zwei bis fünf Prozent. Durch dieses Gefälle bleibt das Fördergut in Bewegung. Auf den Röllchen bewegt es sich in der Geraden wie auch auf Röllchenbahnkurven. Die versetzte Anordnung der Röllchen sorgt dafür, dass das Fördergut nicht von der Bahn gleitet. Es bleibt auf seiner Spur. Eine Führungsschiene ist nicht nötig. Dies sorgt auch dafür, dass auch überbreites Fördergut bewegt werden kann. Grundsätzlich sollte aber die Bahnbreite größer sein als die des Fördergutes.
Anwendungsgebiete
Eingesetzt werden Röllchenbahnen beispielsweise in Lagern und Logistikzentren, in denen Pakete und Kisten umgeschlagen werden. Für eine optimal ausgerichtete Fördertechnik im Innenbereich besteht mit einer Röllchenbahn die Möglichkeit, die Transportstrecken individuell den Erfordernissen anzupassen.